Dr. jur. Heinrich Wessels (1885-1966)
Am 3. Mai 1885 wurde Heinrich Wessels in Groß Reken geboren.
Er studierte in Münster und Bonn Rechts- und Staatswissenschaften und legte am Oberlandesgericht in Köln die 1. juristische Staatsprüfung ab. Einige Jahre später promovierte er an der Universität Göttingen zum Dr. juris utriusque.
<Bild Wesselss>
Bis 1914 war er bei verschiedenen Industrie-und Aktiengesellschaften tätig, so in Köln, Osnabrück, Wilhelmshaven, Halle a.d. Saale, Kiel und Berlin.
1920 wurde er zum Provinzialbeamten an die Rheinische Provinzialverwaltung in Düsseldorf berufen und zum Landesversicherungsrat ernannt.
1924 wurde Dr. Wessels vom Westfälischen Provinzial-Landtag in Münster einstimmig zum Nachfolger des verstorbenen Generaldirektors gewählt. In Anerkennung seiner großen Verdienste in Düsseldorf wurde damals von einem bekannten Hamburger Maler ein Ölportrait angefertigt, welches im großen Sitzungssaal in Düsseldorf aufgehängt wurde.
Auch private Organisationen caritativen, religiösen oder sozialen Charakters erfreuten sich seiner Mitarbeit und Zuwendung. Besonderes Interesse wandte er den westfälischen Freiwilligen Feuerwehren zu. Zahlreiche und hohe Spenden flossen durch seine Hand und aufgrund seiner Befürwortung mit behördlicher Genehmigung den Feuerwehren in der Provinz zur Beschaffung von Ausrüstungen und Maschinen zu. Dafür wurde ihm das Deutsche Feuerwehrehrenzeichen 1. Klasse seitens des Deutschen Feuerwehrverbandes in München verliehen.
Nach 1933 wurden ihm von Seiten des NS-Regimes viele „Steine in den Weg gelegt“ und man hängte ihm Beschuldigungen aller Art an, um ihn von seinem Posten zu vertreiben, für den ein parteitreuer Mann vorgesehen war.
Als man ihn schließlich seines Postens enthoben hatte, studierte er mit 50 Jahren noch einmal Theologie und wurde am 29. Juni 1935 in Eichstätt/Bayern zum Priester geweiht.
Unerschrocken betreute er Männer- und Frauengefängnisse, in denen Parteigegner inhaftiert waren. Als der Bischof von Trier seinerzeit dem Bischof von Münster, Graf von Galen, gegenüber erwähnte, dass er einen tüchtigen rechtskundigen Priester für das Generalvikariat suche, kam man auf Dr. Wessels und versetzte ihn nach Trier, wo er dann bis 1945 tätig war. Von der Congregation der Schwestern zur „Ewigen Anbetung“ wurde er zu ihrem Rektor gewählt. Hier im Kloster verstarb Dr. Wessels am 3. März 1966, fast 71 Jahre alt.
