Kirche und Pfarrei St. Elisabeth

Geographische und historische Einordnung

Bahnhof Reken ist ein vergleichsweise junger Ortsteil im Süden der Gemeinde Reken. Seine Entwicklung ist eng mit dem Bau der Eisenbahnlinie Ende des 19. Jahrhunderts verbunden. Als Haltepunkt entstanden hier Ansiedlungen, die sich von den traditionellen, landwirtschaftlich geprägten Nachbarorten deutlich unterschieden.
Die Kirche St. Elisabeth spiegelt diese jüngere Siedlungs- und Gemeindegeschichte wider.

Gründung der Pfarrei und Kirchenbau

Im Zuge des Bevölkerungswachstums und der verstärkten Siedlung im Bahnhofsumfeld wurde Anfang des 20. Jahrhunderts der Bedarf nach einer eigenen Kirche und Pfarrei in Bahnhof Reken deutlich.
Als im Herbst des Jahres 1920 ein Bebauungsplan für das Bahnhofsgelände aufgestellt wurde, regte der damalige Pfarrer Tenhaken von Groß Reken an, in diesem Gelände auch ein Grundstück für eine neue Kirche vorzusehen. Einige Männer aus Bahnhof Reken griffen diesen Plan sofort auf, denn der Wunsch nach einer eigenen Kirche bestand schon mehrere Jahre. Es sollten aber noch viele Jahrzehnte vergehen, ehe es zum Kirchenbau und zu der Gründung der Pfarrei kommen sollte.
Die Pfarrei St. Elisabeth wurde offiziell 1952 gegründet, um die pastoralen Bedürfnisse der dort lebenden Menschen zu decken.
Der Kirchenbau selbst erfolgte 1953–1954 und war durch schlichte, moderne Architektur geprägt, die zur Nachkriegszeit und dem Bedürfnis nach funktionalen, kostengünstigen Gebäuden passte. St. Elisabeth erhielt ihren Namen nach der heiligen Elisabeth von Thüringen, die als Patronin der Armen und Kranken gilt – was den sozialen Charakter der jungen Gemeinde unterstreichen sollte.

Bedeutung und pastorale Entwicklung

St. Elisabeth entwickelte sich schnell zu einem kirchlichen Zentrum im Ortsteil Bahnhof Reken. Aufgrund der starken Zuwanderung und dem Wachstum der Gemeinde entstand ein reges Gemeindeleben mit vielfältigen Aktivitäten und Gruppen, die das soziale und religiöse Leben stärkten.
Die Pfarrei legte besonderen Wert auf Jugendarbeit, Caritas und diakonische Dienste, was der Namenspatronin entsprach.
Auch der vergleichsweise junge Schützenverein des Ortsteils, gegründet 1955, ist im Vergleich zu allen anderen historischen Schützenvereinen eine Bruderschaft

Integration in die Gesamtpfarrei St. Heinrich – Reken

Wie die anderen Pfarrgemeinden der Gemeinde Reken wurde auch St. Elisabeth 2006 in die Großpfarrei St. Heinrich – Reken eingegliedert. Die eigenständige Gemeindearbeit und die Nutzung der Kirche bleiben jedoch bestehen und bilden eine wichtige Säule für die Ortsteilbevölkerung.

Architektur und Ausstattung

Die Kirche St. Elisabeth zeichnet sich durch einen modernen, funktionalen Baustil aus, der typische Nachkriegsmerkmale trägt: klare Linien, einfache Formen und Verwendung moderner Materialien. Im Inneren befindet sich eine schlichte Ausstattung mit Fokus auf liturgische Praxis und Gemeindeversammlungen.
Die Kirche bietet heute Platz für etwa 250 Personen. Nach Aufgabe des Pfarrheims wurden 20xx ein größerer Gemeinschaftsraum sowie kleinere Nebenräum e und eine Küche angebaut.

Aktuelle Bedeutung

Bis heute ist St. Elisabeth das geistliche Zentrum des Ortsteils Bahnhof Reken. Die Kirche wird regelmäßig für Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Gemeindeveranstaltungen genutzt. Zahlreiche ehrenamtliche Gruppen und Vereine wirken hier mit.
Die Pfarrei trägt mit ihrer lebendigen Gemeindearbeit wesentlich zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im jüngsten Rekener Ortsteil bei.

    Ähnliche Beiträge