Die Entastehung und Entwicklung des Ortsteils Klein Reken [V2/KI]
Geographische Einordnung und Namensursprung
Klein Reken liegt im Süden des Gemeindegebiets von Reken (Kreis Borken, Nordrhein Westfalen) und grenzt unmittelbar an die Stadtgrenze zu Dorsten.
Der Zusatz „Klein“ im Ortsnamen dient zur Unterscheidung vom benachbarten Ortsteil Groß Reken.
Die Region war traditionell landwirtschaftlich geprägt – mit Höfen, Kotten und Ackerflächen.
Kirchliche Entwicklung und frühe Pfarre
Ein bedeutender Schritt in der Geschichte von Klein Reken war die kirchliche Entwicklung.
Eine Pergamenturkunde aus dem Jahr 1861 belegt, dass bereits am 2. Mai 1447 in „Südreken“ (so der frühere Name für Klein Reken) eine hölzerne Kapelle mit Altar geweiht wurde.
Zwischen 1485 und 1495 wurde die heutige Kirche St. Antonius (Klein Reken) aus Bruchstein errichtet und am 12. November 1495 feierlich eingeweiht.
Ende des 15. Jahrhunderts wurde Klein Reken damit eine eigenständige Pfarrei, abgepfarrt von der Pfarrei in Groß Reken.
Diese Entwicklung zeigt, dass Klein Reken sehr wohl eine eigene kirchliche Identität hatte – und damit nicht einfach nur ein Anhängsel von Groß Reken war.
Landwirtschaftliche Prägung und Ortsteilstruktur
Über die Jahrhunderte hinweg blieb Klein Reken nahezu ausschließlich landwirtschaftlich orientiert: Höfe und Kotten prägten das Ortsbild, Viehhaltung, Ackerbau und Heuernte waren die traditionellen Erwerbsquellen.
Die Flurstruktur, Wegeverbindungen und bäuerliche Gemeinschaften zeichneten typisches Münsterländer Dorfleben.
Wirtschaftliche und siedlungsgeschichtliche Entwicklung
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Bahnstrecke Oberhausen–Quakenbrück, die am 1. Juli 1879 in Reken eröffnet wurde, änderten sich die lokalen Rahmenbedingungen.
Obgleich Klein Reken selbst nicht direkt seinen „Bahnhof“ erhielt, wirkte die Nähe zur Bahnlinie als Impuls für einen nachhaltigen Wandel.
Der benachbarte Ortsteil Bahnhof Reken entstand nahe Klein Reken entlang der Bahnlinie, was eine neue Ansiedlungs- und Gewerbeschiene eröffnete.
Auch Bauern aus Klein Reken erkannten die Vorteile der Bahnanbindung. Denn sie konnten fortan ihre landwirtschaftlichen Produkte leichter und breiter vermarkten. Zudem bestanden bessere Transportmöglichkeiten und die Ansiedlung von Handwerk und Nebengewerbe entlang der Bahn wurde gefördert.
Im Ortsteil Bahnhof Reken siedelten sich Handels-, Produktions- und Dienstleistungsbetriebe an. Damit beeinflusste die Bahnnähe auch Klein Reken indirekt, denn einige der neuen Betriebe rund um den Bahnhof wurden von Klein Rekener Landwirten oder Handwerkern gegründet.
Der durch die Bahnlinie nach Westen hin abgegrenzte und durch die Fischteiche getrennte Ortsteil Klein Reken wurde zwischen Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre stark erweitert und erhielt in dieser Zeit drei neue Baugebiete. Den Anfang machte der Bebauungsplan BKR 9 „Fathofskamp“, der ab 1998 zunächst 40 Baugrundstücke umfasste. Dieser wurde dann ab 2006 nach Osten hin um den Bebauungsplan BKR 11 „Fathofskamp II“ mit 36 Grundstücken ergänzt. Des weiteren bot Klein Reken für Bauinteressenten mit dem im Jahr 2011 in Kraft getretenen Bebauungsplan BKR 4 „Frieding“ weitere 60 Baugrundstücke in zentraler Lage.
Am 1. Juli 1969 wurde Klein Reken im Rahmen der kommunalen Neugliederung mit Groß Reken und Hülsten zur Großgemeinde Reken zusammengelegt.
Seitdem ist Klein Reken ein Ortsteil innerhalb der Gemeinde Reken, behält aber seine eigene dörfliche Struktur und Identität.
Heutige Bedeutung und Struktur
Heute präsentiert sich Klein Reken als ruhiger, landwirtschaftlich geprägter Ortsteil mit moderner Infrastruktur: Wohngebiete, Vereine, Kirche und Nahversorgung sind vorhanden. Die Nähe zur Bahnstation ermöglicht gute Anbindung, zugleich bleibt die ländliche Umgebung dominant.
Die Kirche St. Antonius ist ein sichtbares Zeugnis der langen Geschichte und verbindet Vergangenheit mit Gegenwart.
Quellen
Wikipedia
st-heinrich-reken.de+1
data.matricula-online.eu
bf-r.zielbahnhof.de+1
