Die Revolution von 1848

Die Revolution, die unter der Parole „Freiheit, Gleichheit und ein geeintes Deutschland, von Wien bis Schleswig-Holstein, von Tirol bis Königsberg“ so hoffnungsvoll begann, hatte auf die Rekener Verhältnisse nur geringen Einfluss. Die Bevölkerung blieb trotz anfänglicher Begeisterung und der Preußenfeindlichkeit ruhig und besonnen. In Dülmen kam es dagegen zu Plünderungen von Geschäften, bis Kavallerie aus Münster Ruhe und Ordnung wieder herstellte. Diese Revolution, die Deutschland hätte verändern können, brach im Kugelhagel des Militärs zusammen.

Abrechnung des Leibzüchters Joan Bernd Hoffbolle mit seinem Bauern.

Die Brinksitzer, Heuerlinge und Kötter hatten keinen oder nur sehr wenig Grundbesitz, so dass sie sich nicht allein davon ernähren konnten.
So mussten sie Land anpachten oder erhielten vielfach bei ihrer Heirat vom Eltern haus eine kleine Fläche zur Nutzung auf Erbpachtbasis.
Die Haupteinnahmequelle war die Herstellung von Leinen und deren Verkauf. Pro Haus besaßen sie meistens zwei Webstühle und die ganze Familie wurde in den Arbeitsprozess eingebunden.

Die Not der damaligen Zeit zwang viele der Klein-Kötter und Heuerlinge zudem, in den Sommermonaten zum Grasmähen nach Holland zu gehen (Hollandgänger). In 60 Tagen verdienten sie dann (1850) etwa 20 Thaler. Oftmals brachten sie aber nur fünf Thaler mit nach Hause. Es kam der Spruch auf: „Ihr Besitz ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel“.

Ähnliche Beiträge